Solarpanel als Ladegerät: Optimierungsmöglichkeiten
Die Spannungsüberwachung wird einfach in die USB-Buchse des Solarpanels eingestöpselt. Zwar ist diese bereits auf 5 Volt reguliert. Davon abgesehen liefert es aber weitere wertvolle Informationen über die Energieausbeute. Und es zeigt zusätzlich die Stromstärke in Ampere an und darüber hinaus, wie viel mAh seit Ladebeginn gewonnen wurde. So habe ich zumindest etwas mehr Kontrolle, wie viel Leistung das Panel gerade erzielt und wie sich die Ausbeute nach Sonnenstand und Wetter noch verbessern ließe.Ganze vier Tage nach meinen ersten Tests muss das Solarpanel im Schrank bleiben. Das Wetter ist schlicht zu schlecht, da entweder bewölkt oder regnerisch. Und hier zeigen sich buchstäblich die Schattenseiten der Solarstromjagd. Es lohnt sich wirklich nur bei gutem Wetter.
Schimmert die Sonne noch durch die Wolkendecke, meldet das Powermeter knapp unter 5 Volt und noch etwa 0,2-0,4 Ampere. Das reicht gerade noch aus, um mein iPhone SE langsam zu laden, bei jeder weiteren Eintrübung des Wetters versagt das System. Bei sonnigem Wetter bringt die USB-Schnittstelle es auf über 5 Volt und 1 Ampere. Ist die Sonne nicht zu sehen, bei bewölktem Himmel etwa, sinkt die Stromstärke auf unter 0,1 Ampere, die Spannung auf unter 5 Volt. Das Aufladen selbst von kleinen Geräten am Solarpanel ist dann nicht mehr möglich.
Bei gutem Wetter kann man mit dem Panel dafür sogar hinter einer Scheibe Energie gewinnen – selbst wenn sich einzelne Zeilen des Panels im Schatten befinden. Man könnte die faltbare Solarzelle also im Sommer etwa hinter die Windschutzscheibe des Autos aufstellen. So kann es nicht gestohlen werden, es nutzt die Energie um Geräte aufzuladen und reflektiert sogar noch ein wenig die Sonne, auf dass es im Auto nicht zu heiß wird.Laptop direkt an der Solarzelle aufladen? Auch das geht
Zum Schluss meines Tests wartet noch ein kleines Erfolgserlebnis auf mich. Nachdem ich mein MacBook an der Powerbank nicht laden kann, schließe ich es probehalber direkt am Solarpanel an. Der Stecker passt, die Sonne scheint. Und siehe da: Das MacBook meldet, dass es geladen würde.
Der Akku des MacBooks ist zu Ladebeginn fast leer. Die Anzeige schwankt, weil ich gleichzeitig an dem Gerät arbeite. Einige Wolken ziehen auf. Mal geht der Ladestand auf 6 Prozent hoch, dann wieder auf 5 Prozent runter. Wer wird gewinnen? Komm schon, feuere ich die Sonne an, gib Stoff! Und es geht aufwärts. 8 Prozent, 11… 15 Prozent. Die Sonne gewinnt das Rennen.Aus unserer Serie: Für deinen besten Garten der Welt!
Ich klappe den Laptop zu und gehe in die Mittagspause. Als ich wiederkomme, ist der Ladestand bei 70 Prozent. Binnen zwei Stunden ist das Gerät voll geladen – das ist kaum länger, als es auch an der heimischen Steckdose dauern würde. Ich bin begeistert. Vor allem, weil ich gar nicht davon ausgegangen war, dass ich das MacBook auch direkt ohne den Umweg Powerbank über das Solarpanel würde aufladen können.
Solar = Freiheit, Unabhängigkeit, Magie
Und das stellt sich als der eigentliche Grund heraus, warum das Laden mit Solarstrom so viel Spaß macht. Es sind nicht die paar Euro, die man im Jahr damit sparen könnte. Es ist auch gar nicht mal unbedingt das Gefühl, etwas für die Umwelt zu tun, indem man die ollen Braunkohlemeiler entlastet. Es ist das Gefühl von Freiheit, Unabhängigkeit. Ich klappe ein postergroßes Panel auf und kann damit meine technischen Geräte ohne Steckdose laden, wo immer ich will. Magisch!
Es muss nur das Wetter mitspielen – und das bleibt der größte Wermutstropfen. Denn in unseren Breiten und zur falschen Jahreszeit ist nicht viel mit Solarenergie. Auch das hat dieser Test leider gezeigt. Die Sonne muss vom Himmel knallen, sonst passiert nichts. Solar kann also nur eine Ergänzung sein. Mit einer Powerbank, die sich notfalls über eine Steckdose oder den Zigarettenanzünder des Autos laden lässt, kann man dem schlechtem Wetter ein wenig entgegen arbeiten. Aber dass sich schönes Wetter erfolgreich nutzen lässt, um Strom zu gewinnen. Das ist die frohe Botschaft dieses Berichts.
In Hamburg ist ein Mann gestorben, weil ein Akku-Ladegerät explodiert ist. Thomas Bayha, Diplom-Ingenieur für chemische Technologie, über die Gefahren beim Akku-Laden.Es erscheint mir ungewöhnlich, dass jemand, der ein Ladegerät benutzt, verletzt wird, weil explodierende Teile herumfliegen. Anders sieht es bei den Lithium-Akkus aus. Die können unter Umständen, bei Missbrauch, schon mit Wucht hochgehen. Wir machen regelmäßig Tests mit Akkus auch aus der Automobilindustrie und haben schon mehr oder weniger alles zerstörend geprüft, was so auf dem Markt ist. Mit Hitze oder Nägeln, das sind standardisierte Prüfungen.
Wie kann man einen Akku zum Explodieren bringen?Wir erhitzen sie mit elektrischen Heizungen bis auf 300 Grad, und da gibt es dann markante Punkte, die zu beobachten sind, zum Beispiel der Thermal Runaway: Da beginnt der Akku, aus sich selbst heraus zu heizen, und das ist dann nicht mehr umkehrbar, es führt unweigerlich zur Überhitzung und zur Explosion. Oder wir setzen Nägel ein, damit penetrieren wir die Akkus und lösen in ihnen einen Kurzschluss aus. Dabei zeigt sich die Bereitschaft des Akkus, sein Gefährdungspotential zu entfalten, bis hin zum Thermal Runaway. Das geht auch viel schneller als beim Heizen, wo man mehrere zig Minuten oder gar Stunden warten muss, bis der Akku hochgeht. Beim Nagel dauert es nur ein paar Sekunden - man kann den Akku ganz gezielt provozieren.
Es kann also gar nicht sein, dass das Ladegerät explodiert ist?Das will ich so nicht behaupten. Ich kann es mir nur schwer vorstellen. Außer den Kondensatoren kann eigentlich nichts hochgehen.Das sind Energiespeicher, ähnlich wie Batterien, aber sie speichern die Energie in elektrischen Feldern, also rein physikalisch – und nicht in chemischen Feldern, wie die Batterie. Man kann sich eine Kondensator vorstellen wie zwei sehr große Platten, die in einem kleinen Abstand zueinander angeordnet sind, und dabei ziehen sich das Feld mit den Elektronen und das Feld, wo die Elektronen fehlen, gegenseitig an. Dieser Vorgang dient als Energiespeicher. Und da gibt es ein paar Ausführungen, zum Beispiel Elektrolyt-Kondensatoren, in denen können die Flüssigkeiten extrem heiß werden, und dann kann der Kondensator und somit das Ladegerät in Mitleidenschaft gezogen werden.