Das Dell Latitude 5590 ist ein Business-Laptop im 15-Zoll-Format, welcher sich aufgrund der guten Kombination aus schnellem Prozessor und flinker SSD sehr gut zum Arbeiten eignet. Der Intel Core i5-8250U bietet ausreichend Leistung, um den Office-Alltag zu meistern. Stärkere Prozessoren bietet der Hersteller an, jedoch lässt sich der Hersteller das CPU-Upgrade ordentlich bezahlen. Hier sollten Kosten und Nutzen abgewogen werden. Eventuell ist es sinnvoller einen Aufpreis beim RAM oder der SSD in Kauf zu nehmen.
Der Intel Core i5-8250U ist ein moderner 4-Kern-Prozessor, welcher mit einem Basistakt von 1,6 GHz arbeitet. Insgesamt kann der kleine SoC dank Hyper-Threading bis zu acht Threads gleichzeitig verarbeiten. Vor allem bei Multi-Thread-Anwendungen performt der Intel Core i5-8250U in unserem Dell Latitude 5590 richtig gut und sichert sich hier im Vergleich den ersten Platz.Die Dauerbelastung mit der Cinebench-R15-Multi-Schleife zeigt eindeutig, dass die Leistung des Prozessors bei voller Auslastung nicht dauerhaft gehalten werden kann. Zu Beginn kratzt das Dell Latitude 5590 an der 700-Punkte-Marke. Beim zweiten Durchlauf sinkt das Ergebnis schon auf 620 Punkte. Im weiteren Verlauf pendelt sich das Ergebnis dann aber bei einem Wert zwischen 550 und 560 Punkten ein: Dies bedeutet einen Leistungsverlust von ca. 20 % bei Dauerbelastung.
Der Massenspeicher von SK hynix bietet mit 256 GB Bruttospeicherkapazität genügend Spielraum für die gängigsten Office-Anwendungen. Der verbaute Massenspeicher im M.2-2280-Format bietet SATA-Geschwindigkeit, was für die meisten Anwender ausreichend ist. Laut technischer Dokumentation werden aber auch schnellere Massenspeicher unterstützt, welche das NVMe-Protokoll benutzen. Alternativ kann das Dell Latitude 5590 auch mit einer 2,5-Zoll-Festplatte ausgestattet werden. Auf ein passendes Anschlusskabel sollte jedoch geachtet werden. Dies war nicht Bestandteil unseres Lieferumfangs.
Die Bildausgabe übernimmt die Intel UHD Graphics 620. Im Vergleich zum Vorgänger (Intel HD Graphics 620) konnte die Leistung etwas verbessert werden. Mit einem zweiten RAM-Modul (Dual-Channel-Betrieb) lassen sich noch ein paar mehr Punkte herauskitzeln. Aber ein Gaming-Erlebnis entsteht dadurch nicht. Vielmehr sorgt die integrierte Grafikeinheit für eine Entlastung des Prozessors bei der Wiedergabe von hochauflösenden Videos, denn H.265/HEVC im Main10-Profil mit 10 Bit Farbtiefe sowie Googles VP9-Codec kann dieser nun in der Hardware dekodieren.
Als Office-Gerät muss das Dell Latitude 5590 hier nicht für hohe Frameraten sorgen. Das kann es auch nicht, denn die Leistung der Intel UHD Graphics 620 reicht nicht aus, um aufwendige 3D-Spiele flüssig darzustellen. Einfach gestrickte Browser-Games stellt das Gerät jedoch nicht vor eine unlösbare Aufgabe, so kann es für Abwechslung in den Pausen oder nach getaner Arbeit sorgen.
Der kleine Lüfter steht nur selten still, sodass ein leises Grundrauschen bei durchschnittlicher Last zu hören ist. Mit 36,6 dB(A) ist das Dell Latitude 5590 jedoch lauter als die Konkurrenz. Bei maximaler Belastung erzeugt der Lüfter eine Lautstärke von 40,9 dB(A). Das ist zwar deutlich hörbar, aber noch nicht als störend zu bezeichnen. Die Lüftersteuerung arbeitet gut und regelt die Drehzahl langsam hoch bzw. runter. Ein Pulsieren der Lüfterdrehzahl konnten wir bei unserem Gerät nicht feststellen.
Mit maximal 47,5 °C erwärmt sich das Gehäuse auf der Unterseite am meisten. Auch das Dell Latitude 5580 erreichte hier mit 45,6 °C eine ähnlich hohe Gehäusetemperatur. Beim Lasttest haben wir bei dem Intel Core i5-8250U eine maximale Temperatur von 83 °C festgestellt. Die hohe Temperatur resultiert aus dem Start, da dem Prozessor kurzzeitig bis zu 44 Watt zur Verfügung stehen. Im weiteren Verlauf sinkt die Temperatur auf ca. 62 °C, wobei die Taktfrequenz mit 2,4 GHz stabil über dem Basistakt bleibt. Die 3D-Leistung wurde durch den Stresstest nicht beeinträchtigt.
Die Lautsprecher, welche wir zu jener Zeit auch schon vom E555/5570 her kannten, sind direkt vom Dell Latitude 5580 übernommen worden. Die beiden Membrane befinden sich an der Vorderseite und sind nach unten gerichtet. Die Wiedergabe der Höhen ist ausgeglichen und Bässe lassen sich ansatzweise erahnen. Zudem bietet auch das Dell Latitude 5590 mit der MaxxAudio Software von Waves eine gute Equalizer-Anpassung, um schnelle Änderungen an Bass und Höhen zu ermöglichen. Für ein Business-Notebook geht die Soundqualität durchaus in Ordnung. Ebenfalls ist die maximale Lautstärke für einen kleinen Raum völlig ausreichend.
Als sparsam kann man das Dell Latitude 5590 leider nicht bezeichnen. Im Leerlauf begnügt sich das neuere Modell zwar noch mit ähnlich niedrigen Verbrauchswerten, unter Last ist dagegen ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen. Bei durchschnittlicher Last beträgt die Energieaufnahme 46,2 Watt und in Spitzen haben wir mit 68,8 den Höchstwert gemessen. Damit wird das Netzteil, welches 65 Watt liefern kann, kurzzeitig oberhalb der definierten Spezifikation betrieben. Ein Entladen des Akkus haben wir bei Dauerbelastung jedoch nicht feststellen können und im Laufe des Stresstests pendelt sich der Verbrauch auch bei unproblematischen 45 Watt ein.Der 51-Wh-Akku ist fest verbaut und sorgt für eine maximale Betriebsdauer von 17:24 Stunden im Idle-Modus. Da der Energieverbrauch im Vergleich zum Vorgänger deutlich gestiegen ist, fallen auch die Akkulaufzeiten etwas kürzer aus. Im praxisnahen WLAN-Test konnte eine Akkuladung das Gerät 7:24 Stunden mit Energie versorgen. Die Displayhelligkeit wurde dazu auf 83 % verringert, was einer Helligkeit von 150 cd/m² entspricht. Für einen kompletten Aufladevorgang sollten gut zwei Stunden eingeplant werden.
Laut den technischen Informationen auf der Herstellerseite kann das Dell Latitude 5590 optional auch mit einem 68-Wh-Akku bestückt werden. Wir gehen allerdings davon aus, dass dann aus Platzgründen auf einen 2,5-Zoll-Datenträger verzichtet werden muss.Das Dell Latitude 5590 ist ein gutes Business-Notebook im 15-Zoll-Format. Für das Gerät sprechen vor allem die einfache Wartbarkeit sowie die vielen Konfigurationsmöglichkeiten, wodurch das Gerät optimal auf die Bedürfnisse in Unternehmen angepasst werden kann. Die angenehme Tastatur kommt vor allem Vielschreibern zugute und der schnelle Intel Core i5-8250U bietet ausreichend Leistungsreserven, um auch fordernde Anwendungen zu meistern. Die 8 GB-DDR4-RAM und die 256 GB fassende SSD runden das Paket zusammen mit dem blickwinkelstabilen IPS-Bildschirm gut ab. In dieser Testausstattung müssen die Käufer mit einem Preis von 1.100 Euro rechnen. Modelle auf Basis eines schnelleren i7-Prozessors erhöhen den Kaufpreis jedoch erheblich, sodass die hier getestete Variante ein deutlich besseres Preis-Leistungs-Verhältnis bietet.
Das Dell Latitude 5590 ist vor allem für Unternehmen interessant, denn aufgrund der vielen Konfigurationsmöglichkeiten lässt sich der Business-Begleiter bestens anpassen.Kritik bekommt das Dell Latitude 5590 für den verbauten Bildschirm trotz des IPS-Panels, denn die Helligkeit ist unterdurchschnittlich, genauso wie die Farbraumabdeckungen. Für den hier aufgerufenen Kaufpreis ist das einfach zu wenig. Wer das Gerät des Öfteren per Docking-Station im Büro benutzt, wird mit diesem Laptop trotzdem seine Freude haben, denn die Systemleistung ist gut und mehr als ausreichend. Nachholbedarf hat Dell allerdings beim Energieverbrauch, welcher bei unserem Gerät etwas zu hoch ausfällt.