Im einzelnen Test schlägt das X280 das X1 Carbon, unter Dauerlast hat dagegen das größere Modell mit der stärkeren Kühlung einen Vorteil. Das X270 ist halb so schnell wie das X280, wobei es seine niedrigere Performance durchgehend auf dem gleichen Niveau halten konnte.Die CPU-Leistung ist im Akkumodus begrenzt. Ohne Netzteil kann das X280 nur für 28 Sekunden 29 Watt verbrauchen bzw. mit etwa 3,2 GHz arbeiten, danach ist die TDP auf 15 Watt und einen Takt von 2,4 GHz begrenzt. Im Cinebench-Multicore-Test erreicht das X280 so 561 Punkte.
Während das ThinkPad X270 noch einen Slot für 2,5-Zoll-Festplatten besaß, enthält das X280 nun ausschließlich 2280-M.2-SSDs. Die hier verbaute SSD stammt von Samsung, sie trägt die Modellnummer PM981 und hat eine Kapazität von 512 GB. Es handelt sich um eine sehr schnelle NVMe-PCIe-SSD, die in unseren Benchmarks dementsprechend ein sehr gutes Ergebnis erzielen konnte. Die Toshiba-SSD im ThinkPad X270 war wesentlich langsamer. Allerdings muss man auch erwähnen, dass die PCIe-NVMe-SSDs im X270 auf PCIe-3.0-x2 limitiert waren, also eine Geschwindigkeit von 16 Gb/s. Das ist beim X280 nicht mehr der Fall, die SSDs können somit ihre volle Geschwindigkeit abrufen.
Die Intel UHD Graphics 620 ist die integrierte GPU, die bei allen Kaby-Lake-Refresh-Prozessoren vorhanden ist. Sie ist ein Update der letztjährigen Intel HD Graphics 620 und bietet weiterhin 24 Executive Units (EU).Die Leistung der iGPU wird vor allem durch die RAM-Konfiguration bestimmt. Das X270 und seine Vorgänger hatten alle nur einen RAM-Slot, weshalb der Arbeitsspeicher nur im Single-Channel-Modus lief. Das X280 hat dagegen einen aufgelöteten Speicher, der in diesem Fall im Dual-Channel-Modus läuft. Dadurch kann die iGPU mehr Leistung abrufen, weshalb das X280 bei der GPU-Leistung im Vergleich zu den anderen Subnotebooks vorne steht. Die GPU wird im Gegensatz zum Prozessor im Akkubetrieb nicht gedrosselt, wobei die Ergebnisse in den Benchmarks aufgrund der limiterten CPU-Leistung dennoch etwas niedriger ausfallen.
Trotz des Arbeitsspeichers im Dual-Channel-Modus ist das X280 natürlich kein Gaming-Laptop. Die Intel-Grafik ist für alles, was über ältere Titel in reduzierten Details oder sehr einfache Spiele aus dem Windows-Store hinausgeht, schlicht zu schwach. Im Anbetracht des hauptsächlichen Einsatzfeldes als mobiles Arbeitsgerät des X280 können wir das aber sehr gut verschmerzen.Der Lüfter des X270 lief manchmal schon bei geringfügiger Last. Das ist beim X280 nicht der Fall, im Idle und bei geringer Last ist der Lüfter quasi durchgehend ausgeschaltet. Damit ist die Lüftersteuerung des X280 auch besser als beim X1 Carbon 2018, dessen Lüfter wie beim X270 öfter anspringt. Unter Last läuft der Lüfter dafür lauter als beim Vorgänger oder dem X1 Carbon 2018. Dabei ist der Lüfter deutlich hörbar, da das Lüfterrauschen aber nicht hochfrequent ist, ist das Geräusch nicht extrem störend.
Das ThinkPad X270 war durchaus ein Hitzkopf, bis zu 57 °C haben wir bei dem kompakten ThinkPad gemessen. Das X280 bleibt äußerlich wesentlich kühler, trotz der eigentlich leistungsstärkeren CPU.Der Stresstest mit Prime95 lenkt den Blick auf die innere Temperaturentwicklung und Leistungsaufnahme: Die TDP der CPU liegt bei 29 Watt, was der Prozessor in den ersten Minuten des Stresstests auch ausreizen kann. Der CPU-Takt schwankt in diesem Zeitraum zwischen 1,6 und 2,5 GHz. Nach etwa zwei Minuten Last-Test erreicht der Prozessor 91 °C, an dieser Stelle beginnt die CPU dann dauerhaft mit einem niedrigeren Takt zu arbeiten. Dieser sinkt schrittweise, von 1,6 bis auf 1,1 GHz, während sich die Temperaturen langsam erholen.
An dieser Stelle würde man eigentlich erwarten, dass der Prozessor irgendwann wieder anfängt, höher zu takten, nachdem eine gewisse Temperaturgrenze unterschritten wird. Das ist beim X280 nicht der Fall, im Gegenteil: Nach etwa 20 Minuten sinkt der Takt auf 0,3 bis 0,5 GHz – die CPU scheint quasi einzuschlafen. Man kann sie aber auch ziemlich einfach wieder aus ihrem Dornröschen-Schlaf wecken, indem man den Mauszeiger bewegt – plötzlich arbeitet die CPU wieder mit 2,5 GHz, wobei sich dann im Anschluss dasselbe Spiel wiederholt. Nachdem der Takt schrittweise wieder sinkt, schläft die CPU nach fünf Minuten, nachdem wir den Mauszeiger bewegt haben, wieder ein. Seltsamerweise kann die Zeitspanne, bis die CPU "einschläft", verlängert werden, indem der Mauszeiger bewegt wird. Ein sehr seltsamer Verlauf des Stresstests, den wir auch bei einer wiederholten Durchführung des Last-Tests so feststellen konnten.
ThinkPads sind nicht gerade für die besten Lautsprecher bekannt und das X280 hat keinerlei Ambitionen, etwas an diesem Status-Quo zu ändern. Immerhin sind die Lautsprecher, die wie bei den meisten aktuellen ThinkPads an der Unterseite sitzen, besser als beim Vorgänger X270, da sie schlichtweg lauter sind. Exquisiten Sound geben sie zwar nicht wieder, ganz unterirdisch sind die Lautsprecher beim X280 aber auch nicht – für Laptop-Lautsprecher.
Der Konkurrenzvergleich mit Modellen, in denen noch ältere Prozessoren stecken, ist natürlich nicht ganz fair. Vor allen Dingen bei Last hat das X280 mit dem höheren Verbrauch durch die stärkere CPU einen Nachteil. Im Idle schneidet es dagegen gut ab, nur das Elitebook 820 G4 hat im Idle noch niedrigere Verbrauchswerte. Das einzige andere Vergleichsmodell mit den neueren Prozessoren, das X1 Carbon 2018, verbraucht dagegen auch im Idle deutlich mehr, wobei hier wohl dessen höher aufgelöstes Display eine entscheidende Rolle spielt.
Eine der kontroversen Änderungen beim X280 ist der Verzicht auf einen erweiterbaren Wechselakku, den alle Vorgängermodelle boten. Stattdessen hat das X280 einen einzelnen integrierten Lithium-Polymer-Akku mit einer Kapazität von 48 Wattstunden. Damit hat sich die maximal verfügbare Kapazität dem X270 gegenüber etwa halbiert, denn der Vorgänger konnte mit dem großen, externen 72-Wattstunden-Akku insgesamt eine Kapazität von 96 Wattstunden enthalten. Diese Flexibilität bietet das X280 nicht mehr, womit man sicher einige Nutzer mit sehr hohen Ansprüchen an die Akkulaufzeit vergraulen dürfte.
Dass das X270 bei den Akkulaufzeit-Tests dennoch deutlich geschlagen wird, liegt an mehreren Faktoren. Einerseits profitiert das X280 von seinen niedrigeren Verbrauchswerten, andererseits haben wir das X270 nur mit der kleineren 3-Zellen-Akku-plus-3-Zellen-Akku-Konfiguration getestet, die lediglich 46 Wattstunden Akkukapazität bietet. Das X280 hat laut Spezifikationen 48 Wattstunden, bei unserem Testgerät sind es aber sogar 50 Wattstunden.Die beiden Latitudes und das Elitebook 820 G4 schneiden bei den Akkulaufzeiten besser ab als das ThinkPad X280. Die Latitudes sind vor allem dank ihrer 60-Wattstunden-Akkus besser, das EliteBook mit einem ähnlich großen Akku hat dagegen noch etwas niedrigere Verbrauchswerte. Insgesamt sind wir mit den Ergebnissen des X280 bei den Akkulaufzeit-Tests zufrieden, mit fast neun Stunden im WiFi-Test sollten die meisten Nutzer gut durch den Tag kommen.