Qualitativ gibt es von unserer Seite nichts auszusetzen. Die Baseunit ist überaus stabil, und man muss es schon darauf anlegen, das Material einzudrücken. Der Bildschirmdeckel hinterlässt einen etwas stabileren Eindruck als im letzten Jahr, gerade die Wellenbildung bei punktuellem Druck von hinten ist nicht so ausgeprägt. Bei den Scharnieren hat Lenovo ebenfalls Hand angelegt. Sie sind nun etwas straffer und können ein Nachwippen des Bildschirms effektiv verhindern.Die Tastatur des ThinkPad T480s ist spritzwassergeschützt, und laut Lenovo hat das Gerät Tests nach militärischem Standard (MIL-STD-810G) durchlaufen, allerdings listet Lenovo nicht auf, um welche einzelnen Tests es sich genau handelt. Neben dem schwarzen Gehäuse bietet Lenovo das T480s auch in Silber an.
Das ThinkPad T480s gehört auch zu den 2018er-Modellen, die mit dem neuen mechanischen Docking-Anschluss auf der linken Seite ausgestattet sind. Dieser besteht aus zwei USB-C-Anschlüssen (1x Gen2 samt Thunderbolt, 1x Gen1) und dem proprietären Netzwerkstecker. Letzteren hätte es beim T480s allerdings nicht unbedingt gebraucht (und es ist auch kein Adapter enthalten), da auch noch ein normaler Netzwerkstecker (Intel-I219-V Gigabit-Ethernet) vorhanden ist. Dazu gibt es auf jeder Seite noch einen normalen USB-3.1-Stecker (Gen1, Type-A), ältere Zubehörteile erfordern daher keinen Adapter.Die Videoausgabe erfolgt entweder über den vollwertigen HDMI-Ausgang, der jedoch nur dem 1.4b-Standard entspricht. Die maximale Auflösung von 4.096 x 2.160 Pixeln kann daher nur mit 30 Hz angesteuert werden. Der USB-C-Ausgang schafft 60 Hz, allerdings braucht man einen passenden Adapter (z. B. auf DisplayPort oder VGA). Insgesamt kann das ThinkPad T480s mit der integrierten GPU drei verschiedene Bildschirme ansteuern.
Über die Anbindung der Thunderbolt-Schnittstelle gibt es bei den Herstellern oftmals leider keine genauen Angaben, was auch hier der Fall ist. Laut dem Diagnose-Tool HWiNFO gibt es beim ThinkPad T480s nur ein vollwertiges x4-Interface, an dem jedoch die PCIe-SSD hängt. Dem Thunderbolt-3-Anschluss bleibt daher nur das x2-Interface mit einer Datenrate von bis zu 20 Gb/s.Der SD-Kartenleser des T480s nimmt nach wie vor normale SD-Karten auf, doch bei der Geschwindigkeit fällt das ThinkPad hinter den microSD-Leser des aktuellen X1 Carbon zurück. Die Werte mit unserer Toshiba Referenzkarte (Exceria Pro UHS-II 64GB) liegen bei mehr als 80 MB/s und sind damit in Ordnung, allerdings wäre hier auch mehr drin gewesen.
Den Gigabit-Netzwerkstecker (Intel I219-V) haben wir bereits bei den Anschlüssen angesprochen, aber natürlich kann das ThinkPad T480s auch mit kabellosen Netzwerken kommunizieren. Lenovo setzt hier auf das bewährte Wlan-Modul Wireless-AC 8265 von Intel, das auch in den 2017er-Modellen zum Einsatz kam. Es handelt sich um eine solide Wahl, denn die Übertragungsraten sind in Ordnung, und es werden auch alle wichtigen Standards inklusive Wlan-ac sowie Bluetooth 4.2 (durch Windows auf 4.1 begrenzt) unterstützt. Wie schon beim Flagship X1 Carbon hätten wir uns jedoch die neuen Intel Modelle gewünscht (9260), die schneller sind und beispielsweise auch Bluetooth 5.0 bieten.Wer auch unterwegs nicht auf den Internetzugang verzichten möchte (bzw. nicht sein Smartphone nutzen will/kann), darf sich über die vorverlegten Antennen für ein WWAN-Module (LTE) freuen. Dieses kann man auch in Eigenregie leicht einbauen, allerdings sollte man auf die Teilefreigabe von Lenovo achten. Für Europa ist laut Datenblatt das Intel XMM 7262 (4G LTE) Modem vorgesehen. NFC ist optional verfügbar (sichtbar an dem kleinen Symbol auf dem Touchpad), bei unserem Testgerät aber nicht verbaut.
Dem erhöhten Sicherheitsanspruch von Geschäftskunden wird Lenovo mit dem ThinkPad T480s voll gerecht. Neben den üblichen Dingen wie dem Steckplatz für ein Sicherheitsschloss, dem Fingerabdruckscanner (touchbasiert) und dem TPM-2.0-Chip lassen sich natürlich auch verschiedene Passwörter setzen. Optional ist das T480s auf der rechten Seite auch mit einem SmartCard Leser ausgerüstet. Dadurch lässt sich der Laptop kinderleicht auch in größeren Firmen einbinden, ohne zusätzliche Peripherie zu nutzen. Um einen Missbrauch der Webcam zu vermeiden, stattet Lenovo die normale HD-Webcam nun mit einer mechanischen Blende aus, die auf den Namen ThinkShutter hört. Um die kleine Blende zu verschieben, braucht man ein wenig Kraft und idealerweise einen etwas längeren Fingernagel. Optional gibt es Modelle mit einer Infrarotkamera, die auch die Gesichtserkennung in Verbindung mit Windows Hello unterstützt. In diesem Fall muss man aber auf die mechanische Blende verzichten, was vermutlich an der deutlich größeren Linse und dem damit einhergehenden Platzbedarf liegt. Qualitativ sollte man von der normalen HD-Webcam nicht zu viel erwarten. Sie erfüllt zwar ihren Zweck bei Videokonferenzen, doch für bessere Bilder sollte man lieber auf das Smartphone zurückgreifen.
Der Lieferumfang des ThinkPad T480s fällt spärlich aus, denn abgesehen von dem Notebook und einem 65-Watt-Netzteil (USB-C) gibt es nur einige Service-Heftchen. Lenovo bietet aber allerhand generisches Zubehör wie Taschen, Netzteile oder Dockingstationen (USB oder Thunderbolt 3). Im Fokus des diesjährigen Angebots liegen aber die neuen mechanischen Dockingstationen, die den Anschluss an der linken Seite verwenden. Hier gibt es je nach Anforderung verschiedene Modelle. Auf den nachfolgenden Bildern sehen Sie das teuerste Modell ThinkPad-Ultra-Dockingstation für rund 320 Euro. Das ThinkPad T480s kann einfach auf die Station aufgesetzt werden, und es werden keine zusätzlichen Kabelverbindungen benötigt.
Die untere Abdeckung ist nur mit 6 Kreuzschrauben gesichert (nur lösen, nicht herausdrehen) und lässt sich sehr leicht abnehmen. Sobald das geschehen ist, sieht man deutlich die Veränderungen gegenüber dem alten T470s: Es gibt nur noch einen (größeren) Akku, und auch die Positionierung der anderen Komponenten hat sich grundlegend verändert. Neben der M.2-2280-SSD sind sowohl das Wlan- als auch das WWAN-Modul (falls enthalten) zugänglich, die Antennen sind aber in jedem Fall schon vorverlegt (WWAN-ready). Letzteres ist ein Vorteil gegenüber dem ThinkPad X1 Carbon, genauso wie der zusätzliche SODIMM-Steckplatz, mit dem man den Arbeitsspeicher auf bis zu 24 GB erweitern kann (8 GB aufgelötet + maximal 16-GB-Modul).
Wie üblich liegt der Garantiezeitraum für Modelle der ThinkPad-T-Reihe bei 3 Jahren, in denen ein Vor-Ort-Service in Deutschland sowie Österreich gilt. Optional lässt sich der Zeitraum auf bis zu fünf Jahre verlängern, und Lenovo bietet auch noch weitere Serviceleistungen an (Keep your Drive, Unfallschutz).An der Tastatur können wir keine Veränderungen gegenüber dem Vorgänger feststellen. Da es sich jedoch schon beim T470s um eine der besten Tastaturen im mobilen Bereich handelte, ist das kein Problem. Vielschreiber freuen sich erneut über ein sattes Feedback mit einem ausreichenden Tastenhub. Die Tastatur verfügt über eine weiße LED-Beleuchtung, die sich in zwei Stufen regeln lässt. Wie schon beim teureren Bruder ThinkPad X1 Carbon würden wir uns einen Lichtsensor wünschen, der die Intensität der Tastaturbeleuchtung automatisch an die Umgebung anpasst. Eine weitere Intensitätsstufe wäre ebenfalls nicht schlecht.