Die zweite wichtige Erkenntnis, die sich aus der Firmware gewinnen lässt, sind einerseits Code-Zeilen, die den Ausdruck „BKFaceDetect“ enthalten, und andererseits direkte Referenzen auf eine Infrarot-Kamera. Die Abkürzung „BK“ dürfte gemäß Apples typischer Namenskonventionen für Entwicklerwerkzeuge nichts anderes als „Biometric Kit“ bedeuten. Die Infrarot-Kamera sollte passend dazu zur Gesichtserkennung des Nutzers selbst im Dunklen eingesetzt werden können. Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte früher in diesem Monat über Apples Verwendung einer entsprechenden Technologie in kommenden iPhones berichtet. Es ist allerdings weiterhin nicht bekannt, ob alle diesjährigen iPhones Gesichtserkennung erlauben werden, oder nur das Flaggschiff.
Wenn Apple in diesem Herbst mindestens ein neues iPhone-Modell vorstellt, das ein randloses Display und 3D-Scanning-Technologie mitbringt, wird da kalifornische Unternehmen nicht der erste Smartphone-Hersteller sein, der derartige Funktionen in seine Geräte integriert. Android-Smartphones wie das Samsung Galaxy S8 oder auch das kommende Essential Phone weisen vergleichbare Merkmale auf. Allerdings könnte es Apple in mittlerweile gewohnter Tradition einmal mehr gelingen, grundsätzliche bekannte Technologien besser als je zuvor in einem Produkt zu verarbeiten. Wie das finale Urteil der Nutzer ausfallen wird, bleibt erst einmal abzuwarten.
Eine zentrale Frage hinsichtlich des Industriedesigns und der Ausstattung des diesjährigen High-End-iPhones können aber leider auch die jüngsten Enthüllungen nicht beantworten: Was hat sich Apple angesichts des Edge-to-Edge-Touchscreens für den Fingerabdrucksensor Touch ID, der bei bisherigen iPhones in der Home-Taste intergriert war, einfallen lassen? Kann dieser Sensor dank der neuen Gesichtserkennungstechnologie komplett gestrichen werden? Sitzt Touch ID nun direkt unterhalb des Displays? Hat der Konzern den Sensor gar auf die Rückseite verbannt oder aber vielleicht doch in der Power-Taste integriert?
Microsoft hat erst vor wenigen Tagen den Windows 10 Insider Preview Build 16251 für Tester im Fast Ring veröffentlicht, der mitunter Neuerungen für den virtuellen Assistenten Cortana, Änderungen am Boot-Prozess sowie die Möglichkeit, ein Android-Smartphone mit einem Windows 10 PC zu koppeln, mit sich brachte. Rechtzeitig zum Wochenende hin lässt der Softwareriese nun wissen, dass Letzteres ab sofort auch mit einem iPhone gelingt.
Microsoft hatte zur Entwicklerkonferenz Build 2017 im vergangenen Frühjahr ausführlich darüber gesprochen, wie es künftig Windows 10 PCs enger mit Android- sowie iOS-Smartphones zusammenführen wolle. Zu einem gewissen Grad werden sich die Früchte dieser Initiative bereits in dem im Herbst erwarteten Fall Creators Update finden lassen, wie nun aktuell die Vorschauversion 16251 demonstriert. Derzeit bringt die Verknüpfung zwischen Windows 10 und einem Smartphone aber lediglich den Nutzen, dass Webseiten-Links vom Smartphone-Browser aus mit dem PC geteilt werden können.
Windows 10 Nutzer, die sich selbst einen ersten Eindruck von dieser und weiterer kommender Neuerungen des Fall Creators Updates machen möchten, müssen zunächst Teilnehmer des Windows Insider Programms werden – sofern sie dies nicht bereits sind- und sich für den schnellen Empfang neuer PC-Builds (Fast Ring) registrieren, um sodann den Insider Preview Build 16251 installieren zu können. Ist dies geschafft, kann unter Einstellungen der neue Menüpunkt „Phone“ angewählt werden, unter dem es möglich ist, ein Smartphone mit dem Desktop-OS zu koppeln. Wenn auch das erledigt wurde, sollte auf dem Smartphone automatisch eine SMS eingehen, die den Nutzer schlussendlich zur Installation der Android- oder iOS-App „Microsoft Apps“ anleitet.
Mit Hilfe der Anwendung Microsoft Apps existiert nun auf einem Android-Smartphone oder iPhone ein Weg, um während des Surfens mit dem jeweiligen Standard-Browser (also Chrome oder Safari) ganz nach Bedarf oder Laune die gerade aufgerufene Webseite an den verknüpften Windows 10 PC zu senden und dann dort weiterzulesen. Microsoft will diese Funktionalität in den kommenden Monaten weiter ausbauen, um so künftig mehr solcher Plattform-übergreifender Interaktionsmöglichkeiten anbieten zu können. Ziel ist vermutlich eine ähnliche Nutzererfahrung wie sie Apple rein innerhalb seines eigenen Ökosystems mit dem Feature „Continuity“ bereitstellen kann.
LG hat mit dem Q6 ein neues interessantes Mittelklasse-Smartphone im Portfolio, welches ab Ende August auch auf dem deutschen Markt erhältlich sein wird. Bei dem Gerät kombiniert der südkoreanische Hersteller einige der interessantesten Merkmale des aktuellen Flaggschiffs G6 mit einem weniger leistungsfähigen SoC sowie weiteren Einsparungsmaßnahmen, um einen Preispunkt von deutlich unter 400 Euro zu erreichen.
Das wohl herausragende Feature des neuen LG Q6 ist sein 5,5 Zoll großes Display, welches analog zu dem des G6 eine nur schmale Einfassung aufweist und abgerundete Ecken sowie ein Seitenverhältnis von 18:9 bietet. Im Gegensatz zum teureren Schwestermodell beträgt die Panel-Auflösung beim neuen Mittelklasse-Gerät „nur“ 2160 x 1080 Pixel, womit aber dennoch ein sehr hoher ppi-Wert von 442 erreicht wird.
Im Gehäuseinneren des 149 Gramm schweren und 142,5 x 69,3 x 8,1 Millimeter messenden Q6 verbaut LG ein Qualcomm Snapdragon 435 SoC, das insgesamt acht CPU-Kerne mit bis zu 1,4 Gigahertz Taktfrequenz integriert. Des Weiteren finden dort 3 Gigabyte RAM, 32 Gigabyte Flash-Speicher, ein LTE-Modem sowie ein 3000-mAh-Akku und ein Funk-Modul, welches WLAN nach 802.11 b/g/n, Bluetooth 4.2 plus NFC unterstützt, Platz.
Die Kameratechnik des neuen LG-Geräts kann sich – zumindest auf dem Papier - ebenfalls sehen lassen, wenngleich hier natürlich keine Wunder erwartet werden sollten. Als Highlight bewirbt der Hersteller gewissermaßen die 100-Grad-Weitwinkel-Frontkamera für Selfies, die rückseitige Hauptkamera schießt Fotos und Videos mit einem 13 Megapixel Sensor.
LG installiert als Betriebssystem die derzeit aktuellste Android-Version 7.1.1 Nougat auf dem Q6 vor – inklusive der neuesten Ausgabe seiner eigenen UX 6.0 Benutzeroberfläche. Das Mittelklasse-Smartphone wird hierzulande ab dem 21. August im Handel zu finden sein und dann eine unverbindliche Preisempfehlung von 349 Euro tragen. Für Interessenten vermutlich auch wichtig: Das Q6 wird auf dem deutschen Markt in den vier Farbvarianten „Ice Platinum“, „Astro Black“, „Terra Gold“ und „Mystic White“ erscheinen.
Bereits im vergangenen April hatte Microsoft die Arbeiten am Windows 10 Creators Update für beendet erklärt und offiziell mit dem Rollout der neuen Hauptversion ds Desktop-Betriebssystems begonnen. Allerdings merkte der Softwareriese damals auch an, dass die Verteilung in mehreren Phasen durchgeführt werden würde, und ein Teil der Nutzer daher deutlich länger bis zur automatischen Aktualisierung auf das Creators Update warten müsse als andere. Priorisiert beliefert wurden gemäß Microsofts eigenen Angaben PCs mit neuerer Hardware beziehungsweise Geräteserien, die zuvor ausgiebig getestet werden konnten. Nun ist diese Verteilung des Creators Updates in Phasen allerdings offiziell beendet.
Wie Microsoft mit einem Blog-Beitrag im Detail erläutert, ist die gezielte Belieferung von PCs mit dem Creators Update mittlerweile abgeschlossen und zugleich wird Version 1703 ab sofort für alle noch nicht versorgten Windows 10 Geräte weltweit über Windows Update zum Download bereitgestellt. Wer also das umfassende Features-Update noch immer nicht auf seinem Windows 10 Rechner erhalten oder den Download von diesem manuell angestoßen hat, der sollte nun ohne Umschweife aktualisieren können.
Eine Einschränkung gibt es allerdings für den Kreis der Geräte, die sich auf Version 1703 upgraden lassen. Wie Microsoft kürzlich bestätigte, werden ältere Laptops, Convertibles und Tablets mit Intel Atom Prozessoren der „Clover Trail“ Generation nicht vom Creators Update unterstützt. Das Unternehmen wird diese Geräte zwar eigenen Angaben nach noch bis 2023 mit Sicherheitspatches versorgen, aber mit Features-Updates für Windows 10 ist jetzt Schluss.
Aus dem Blog-Beitrag Microsofts geht des Weiteren hervor, dass der Softwareriese nun auch Firmen beziehungsweise Enterprise-Kunden gezielt dazu anregen will, Windows-10-Systeme auf das Creators Update zu aktualisieren. Microsoft wirbt mit der Aussage, Version 1703 sei bedenkenlos für die weitläufige Verteilung in Unternehmen geeignet.
In einem separaten TechNet-Beitrag informiert Microsoft außerdem, das allererste Windows 10 Feature-Update vom Herbst/Winter 2015 mit der Versionsnummer 1511, das auch als November Update bekannt ist, werde nur noch wenige Monate unterstützt. Spätestens bis zum 10. Oktober 2017 sollten Kunden, die derzeit einen PC mit dieser Windows 10 Fassung nutzen, daher auf eine neuere Windows 10 Hauptversion aktualisiert haben, um weiterhin auf regelmäßige Updates und Sicherheitspatches vertrauen zu können.
Ungeachtet der Verteilungssituation verschiedener älterer Windows 10 Feature-Updates arbeitet Microsoft aktuell bekanntermaßen zielstrebig auf die Fertigstellung der nächsten Hauptversion hin, die aller Voraussicht nach im September als Fall Creators Update erscheinen wird.