Am Bahnhof. In der Shopping-Mall. Im Hotel oder Straßencafé ... Zumindest an hochfrequentierten Plätzen gibt's öffentliche Internetzugänge mittlerweile wie Sand am Meer. Und das meist kostenlos, denn die Zahl der Geschäfte, die ihren Kunden Surfen als Gratis-Service anbieten, steigt.Darüber hinaus setzen auch immer mehr Kommunen - zumindest in der Innenstadt und an exponierten Stellen - zunehmend auf den drahtlosen Festnetzzugriff über freie WLAN (Wi-Fi)-Hotspots. Die Stadt Stuttgart etwa offeriert gemeinsam mit dem Kabelnetzbetreiber Unitymedia 15 Zugangspunkte in der City. Auch dieses Angebot steht jedem Passanten, der den Nutzungsbedingungen zustimmt, ohne Registrierung kostenlos zur Verfügung. Smartphone-, Tablet- und Laptop-Besitzer dürften den Ausbau der WLAN-Infrastruktur als willkommene Ergänzung zu der weit verbreiteten Webnutzung über die 4G-/3G-Mobilfunknetze begrüßen.Vorteil: Das im Mobilfunktarif vereinbarte monatliche Datenkontingent für ungedrosseltes Surfen schmilzt dann nicht mehr so schnell wie Eis in der Sonne. Nachteil: Der Rückgriff auf die WLAN-Hotspots bringt im Vergleich zu Mobilfunkverbindungen deutlich höhere Sicherheitsrisiken mit sich. Denn die Wi-Fi-Zugänge sind oft gar nicht oder nur mit einem allen Nutzern bekannten Passwort verschlüsselt.
Unser Rat: Heikle Aktivitäten wie Onlinebanking, die Anmeldung bei sozialen Plattformen oder auch das Einkaufen und Bezahlen im Internet sollten Anwender keinesfalls über eine ungeschützte WLAN-Verbindung erledigen. Gleiches gilt auch für die Nutzung installierter Apps, zumindest wenn deren Anbieter dafür bekannt sind, sensible Daten im Hintergrund und damit unbemerkt an Webserver zu verschicken. Wer sich dieser Risiken bewusst ist und grundlegende Schutzmaßnahmen ergreift, kann auch an öffentlichen Hotspots entspannt surfen.Heute hier, morgen dort ... Wer viel unterwegs ist und sich über fremde Netzzugänge mit dem Web, der Firma oder auch dem Heimnetzwerk verbinden möchte, kommt an der VPN (Virtual Private Network)-Technologie praktisch nicht vorbei. Warum? VPN kann innerhalb der gängigen TCP/IP-Infrastruktur den gesamten Datenaustausch zwischen Endgeräten (Clients) wie einem SmartphoneHier gehts zum Kauf bei Amazon und der Gegenstelle (Server, Gateway) verschlüsseln.
Und: Die umfassend geschützten Daten werden quasi incognito durch das öffentliche Internet geschleust. Damit lässt sich unter anderem auch die Kommunikation über unsichere Hotspot-Verbindungen gegen die Außenwelt abschotten. Grundsätzlich spielt es für den VPN-Einsatz keine Rolle, wie sich Smartphones und Computer mit dem Internet verbinden.
VPN ist nicht gleich VPN: Dienste wie Hide.me unterstützen die gängigsten Protokolle. In den Gratisangeboten ist die Auswahl meist eingeschränkt.
Freie Fahrt für mehr Datensicherheit: Unternehmen nutzen die Tunneling-Technik und verbinden über das Internet beispielsweise die Netzwerke mehrerer Standorte miteinander. Neben diesen Site-to-Site-VPNs haben sich auch Remote-Access-VPNs etabliert: Außendienstmitarbeiter oder auch die im Homeoffice angesiedelten Teammitglieder halten dabei sicheren Kontakt zu den Serverrn der Firmenzentrale. Generell gilt: In virtuellen privaten Netzwerken spielt es keine Rolle mehr, wo sich die Teilnehmer aufhalten.
Durch die ortsunabhängige Vernetzung steht prinzipiell auch dem Heimnetzwerk die Welt offen. Der gesicherte Fernzugriff (Remote Access) auf den Router oder gar den Dateiserver zu Hause ist zumindest mit Einschränkungen machbar.Die verschlüsselte Übertragung via Internet verlangt schnelle Festnetzzugänge und Rechenleistung, was manchem Heimnetzwerk-Router, so er denn überhaupt VPN-fähig ist, immer noch an seine Grenzen bringt. Und noch einen Aspekt sollte man sich vor Augen führen: Die virtuellen Verbindungen greifen nur zwischen dem VPN-Client und dem VPN-Server. Beim Surfen beispielsweise erfolgt die Weiterleitung zu der Zieladresse hinter dem Tunnel wiederum ungekapselt. Das hat Folgen: Webbasierte VPN-Server könnten die eigenen Internet-Aktivitäten ausspionieren. Ob sie es tatsächlich machen?Weiß man es? Letztlich bleibt es dabei: Anwender sollten bei den Nutzungsbedingungen genau hinschauen und einen Anbieter ihres Vertrauens wählen. Doch man kann noch mehr tun: Zum Beispiel webbasierte Dienste in der Adresszeile des Browsers über das https-Protokoll ansteuern und zudem dafür sorgen, seine E-Mail-Kommunikation zu verschlüsseln. Dann steigen die Chancen, dass neugierige Dritte auch hinter dem Tunnel in Sachen Datenklau in die Röhre schauen.
Sicherheits-Apps und -suiten gelten als unabdingbar für den Schutz Ihres Android-Gerätes. Und das nicht ohne Grund: die besten ihrer Art scannen empfangene Daten auf Virussignaturen und entfernen Bedrohungen, enthalten Antidiebstahlfunktionen und helfen beim Aufräumen und Sichern Ihres Speichers. Firewalls sind ein gern gesehener Bonus, sie werden aber auch oft in Extra-Apps ausgekoppelt. Doch nicht jedes Sicherheitsprogramm ist gleichwertig. Der führende Antivirus-Tester AV Comparitives hat im Februar dieses Jahres 110 Sicherheits-Apps untersucht, und die Ergebnisse des Tests weisen auf enorme Diskrepanzen hin. Nur 24 Apps erreichten eine hundertprozentige Quote bei der Erkennung von gebräuchlichen Malware-Signaturen. 26 weitere Programme schafften immerhin eine Erkennungsquote von 99 bis 90 Prozent. Besonders bedenklich sind allerdings die 23 Testkandidaten, die lediglich 30 bis 0 Prozent der Bedrohungen erkannt haben, also praktisch nutzlos sind.
Und das obwohl jedes der getesteten Sicherheitsprogramme im Play StoreHier gehts zum Kauf bei Amazon eine Durchschnittsbewertung von mindestens 4 von 5 Sternen erzielt hat. Seien Sie also anspruchsvoll bei der Auswahl Ihrer Antivirus-Apps, vergleichen Sie regelmäßig Testergebnisse und wechseln Sie dementsprechend, falls Ihr Anbieter nicht mehr konkurrenzfähig sein sollte.Selbst die zuverlässigsten Antivirus-Apps sind keine absolute Garantie für ein lupenreines Android-Gerät. Deshalb sollten Sie Ihre Daten verschlüsseln. Werden Sie Opfer eines Angriffs, können die Täter so immerhin nichts mit Ihren Daten anfangen. Seit Android 6.0 Marshmallow ist die Verschlüsselungsfunktion standardmäßig aktiviert. Falls Sie eine ältere Version besitzen, finden Sie diese unter Sicherheitseinstellungen.
Zu einem perfekten Schutz gehört auch die Verschlüsselung der auf dem Handy gespeicherten Daten. So stellen Sie sicher, dass auch dann mit den Daten nichts anzufangen ist, wenn Ihr Handy zum Beispiel mit einem PC verbunden und dort ausgelesen wird.
Eine erstmalige Verschlüsselung Ihres Speichers ist nur ohne Root möglich und kann je nach Größe bis zu einer Stunde dauern. SD-Karten lassen sich auch verschlüsseln, doch danach lässt sich die Karte nur noch mit diesem Smartphone beziehungsweise Tablet benutzen. Der größte Nachteil von Verschlüsselung sind längere Ladezeiten, da das Gerät beim Zugriff ständig entschlüsseln muss. Bei modernen Modellen mit hohem Arbeitsspeicher fällt dies kaum ins Gewicht. Benutzen Sie aber ein schwaches oder älteres Smartphone, kann sich die Verschlüsselung merklich negativ auf die Performance auswirken. Die Verschlüsselung des Speichers lässt sich übrigens nicht einfach rückgängig machen. Ein Zurücksetzen auf den Werkszustand ist hierfür nötig. Sichern Sie also alle wichtigen Daten Ihres Geräts per Backup.
Die Verschlüsselung offener Internetzugänge via VPN klingt kompliziert, ist in der Praxis aber keine große Sache. Deutlich komplexer gestaltet sich die Wahl des richtigen VPN-Anbieters.VPN-Dienste schützen die Übertragung zwischen dem Smartphone, Tablet oder Laptop auf der einen Seite des TunnelsHier gehts zum Kauf bei Amazon und einem VPN-Server auf der anderen Seite. Dadurch ist auch die kritischste Strecke des Weges, die ungesicherte Funkverbindung zwischen dem Endgerät und öffentlichen WLAN-Hotspots, verschlüsselt. Der VPN-Server leitet Internetanfragen dann anonym an die Zieladresse weiter. Noch mehr auf Nummer sicher geht, wer beim Aufruf anmeldepflichtiger Webdienste via Browser auf die zusätzliche Verschlüsselung über das https-Protokoll achtet.
Zu den bekannten Vertretern zählen Cyberghost, Hotspotshield, Hide.me oder auch Hidemyass. Und worauf kommt es an? Auf eine schnelle Internetanbindung und eine geringe Auslastung der Server. Doch die schwankt. Daher ist es nicht einfach, auf Dauer den richtigen zu finden. Hier sollte man die Gratis-Testphasen in Frage kommender Anbieter für eigene Experimente nutzen. Vorteilhaft ist es, wenn bei Engpässen weitere Serverstandorte in Reichweite liegen. Unsere Praxiserfahrungen zeigen: Stimmen die Rahmenbedingungen, halten sich die systembedingten Tempoeinbußen in engen Grenzen, sodass die etablierten VPN-Apps ihren Job in der Regel zuverlässig und zügig erledigen.Nutzt man die Dienste regelmäßig, können sich kostenpflichtige Varianten, die meist mit fünf bis zehn Euro im Monat zu Buche schlagen, lohnen. Wer einen leistungsfähigen Partner gefunden hat, kann mit einem Jahresabonnement häufig kräftig sparen. Gratisangebote sind, sofern überhaupt vorhanden, auf unterschiedliche Art - im Funktionsumfang, in der Auswahl der Serverstandorte, in Bezug auf die Bandbreite oder das verfügbare Datenvolumen - eingeschränkt. Und: Wer nichts bezahlt, muss sich meist mit der vorgegebenen Verbindungsvariante und Verschlüsselung zufrieden geben. Die Hotspotshield-App nervte in der Gratisversion mit Werbe-Videoclips. Der Windows 10-Client von Cyberghost startete den Verbindungsaufbau erst, nachdem ein am Laptop eingeblendeter Countdown-Zähler abgelaufen war.