Mit Android 2.0 hat sich an der grundlegenden Bedienoberfläche von Googles Smartphone-Betriebssystem nichts geändert. Weiterhin gibt es maximal drei Startbildschirme, auf denen Programmverknüpfungen oder Widgets abgelegt werden können, um diese bequem aufzurufen. Alle installierten Applikationen befinden sich in einer gesonderten Ebene, die sich immer noch nicht unterteilen lässt, so dass die Liste bei vielen installierten Programmen schnell unübersichtlich wird. Auch das Verschieben von Programmen ist in der Gesamtansicht weiterhin nicht möglich, hier wird stur alphabetisch sortiert.
Dennoch bringt Android 2.0 neue Funktionen, die bislang schmerzlich vermisst wurden. Zunächst gehört dazu die Synchronisation mit Microsofts Outlook sowie die Unterstützung der Push-Mail-Funktion von Microsofts Exchange. Für den lokalen Datenaustausch mit Outlook liegt die Motorola-Software Media Link bei. Wie bisher gibt es auf dem Gerät eine E-Mail-Software für POP3- und IMAP-Postfächer und eine gesonderte Applikation für den Zugriff auf Google Mail.Die Einrichtung von E-Mail-Postfächern gestaltet sich einfach, kommt aber nicht an den Komfort der Konkurrenz heran, bei der nach Eingabe von E-Mail-Adresse und Kennwort alle weiteren Einstellungen automatisch vorgenommen werden. Auch die Terminverwaltung ist nun auf zwei unterschiedliche Applikationen verteilt, so dass es verschiedene Kalenderprogramme gibt. Hier wäre eine Datenzusammenführung in einer Software die übersichtlichere Lösung.
Eine sinnvolle Verbesserung ist die Möglichkeit, aus verschiedenen Programmen bequemer direkt mit anderen Menschen in Kontakt zu treten. Ein Tippen auf ein Kontaktfoto öffnet ein Menü, um etwa einen Anruf zu tätigen, eine SMS zu schreiben oder eine E-Mail zu versenden. Das erspart dem Nutzer einige Klickarbeit und erhöht die Produktivität. Zudem werden Kontaktinformationen aus verschiedenen Quellen zu einem Kontakt zusammengefasst, ähnlich erledigt es Synergy bei WebOS. Die Sprachqualität bei Telefonaten ist ordentlich.Da der Browser im Milestone Multitouch unterstützt, kommt er fast an den Bedienkomfort heran, den der iPhone- oder Pre-Browser zu bieten haben. Der Milestone-Browser rendert Seiten sehr schnell und reagiert immer zügig bei der Bedienung. Mit den typischen Kneif- und Spreizgesten kann der Nutzer bequem den Zoom für die Webseite verändern und ein Doppeltipp auf den Bildschirm schaltet zwischen einer festen Zoomstufe und der Ganzseitendarstellung um. Der Browser kann sowohl im Hoch- als auch im Querformat genutzt werden, aber nur im Querformat lassen sich Webseiten komfortabel lesen.
Denn anders als Browser auf anderen Android-Smartphones passt der Milestone-Browser eine Webseite nicht an das Gerätedisplay an. Dadurch muss der Nutzer bei hochkant gehaltenem Gerät zum Lesen von Webseiten nach links und rechts scrollen oder sich mit sehr, sehr kleiner Schrift zufrieden geben. Normalerweise sollte der Text auf einer Webseite so umgebrochen werden, dass der Inhalt auch gut im Hochformat gelesen werden kann.Direkte Akkulaufzeitvergleiche mit den anderen beiden Netbookplattformen bestehend aus Z5xx und US15W sowie N2xx und 945 GSE sind schwer möglich. Dazu unterscheiden sich die jeweiligen Modelle zu sehr. Allein die Entscheidung des Herstellers, wie groß und hell das Display sein soll, hat manchmal mehr Auswirkungen auf das Gesamtkonzept als die Netbookplattform von Intel. Allenfalls die vom System gemeldete elektrische Leistungsaufnahme ist ein Indiz - und die TDP-Werte von Intel, die bei der neuen Kombination N450 und NM10 etwas bessere Akkulaufzeiten versprechen.
Lange Laufzeiten bietet das Netbook 1005PE dann auch tatsächlich. Das liegt aber auch am großen, auswechselbaren Akku. In den Messungen kamen bei maximaler Leuchtkraft und aktiviertem WLAN Ergebnisse um die 6 Stunden heraus. Ob das Gerät unter Last steht oder nicht, hat aber wenig Auswirkungen. 5:12 Minuten waren es bei einer Dauerschleife mit 3DMark 2001 SE. 6:40 wurden im Leerlauf erreicht. Wer WLAN abschaltet oder die Helligkeit des Displays herunterregelt, wird höhere Werte erreichen. Das automatische Herunterregeln, das Windows bietet, wurde für den Test abgeschaltet.Ohne Last, bei deaktiviertem WLAN und auf Stufe 5 von 10 reduzierter Helligkeit wurde das Netbook ebenfalls getestet. Allerdings schaltete es sich mehrfach vorzeitig in den Hibernate-Modus, obwohl die Einstellungen dies nicht erlaubten. Als der Test einmal durchlief, erreichte der Akku eine tatsächliche, aber wenig praxisrelevante Laufzeit von immerhin 10 Stunden und 30 Minuten. Das Abschalten von WLAN und die Reduktion der Helligkeit haben also mehr Auswirkungen auf die Laufzeit als die Belastung der CPU oder GPU.
Wie vorsichtig beim Vergleich von Geräten vorgegangen werden muss, zeigt der Test des 1101HA. Bei gleicher Akkugröße, sparsamerer CPU und lahmem Grafikkern erreicht das 11-Zoll-Gerät unter Last fast identische Laufzeiten wie das hier getestete 1005PE mit seinem 10-Zoll-Display. Beide Geräte haben einen 48-Wattstunden-Akku.Surfkomfort bringt hingegen der integrierte Kennwort-Manager, so dass Zugangsdaten zu mobilen Webseiten im Browser gespeichert werden können. Einmal eingetragene Zugangsdaten setzt der Kennwort-Manager dann automatisch ein. Das Löschen einzelner Zugangsdaten ist nicht möglich, es müssen immer alle gespeicherten Logins vernichtet werden. Als weitere Verbesserung kann in einer Listendarstellung nun zwischen den geöffneten Browsertabs gewechselt werden und Lesezeichen lassen sich anhand eines Vorschaubildes besser identifizieren.
Negativ fällt auf, dass das Milestone nicht nur in Bezug auf die Tastatur, sondern auch softwareseitig lieblos an den deutschen Markt angepasst wurde. Der Browser wird mit vorinstallierten Lesezeichen ausgeliefert, allerdings verweisen diese alle zu den US-Seiten von Amazon, eBay, Google, Yahoo und Wikipedia statt auf die entsprechenden deutschsprachigen Angebote.Auch der aktuellen Android-Version fehlen Applikationen für Notizen, zur Aufgabenverwaltung, zur Dateiverwaltung oder eine Weltzeituhr. Über Androids Marketplace ist so etwas zwar zu bekommen, aber es bleibt die Frage, warum solche wesentlichen Funktionen nicht gleich mitgeliefert werden. Auch Android 2.0 arbeitet wie die Vorgängerversionen sehr zuverlässig und stabil bei hoher Geschwindigkeit. Selbst wenn viele Applikationen gleichzeitig geöffnet sind, wird das System nicht ausgebremst, sondern reagiert schnell und zuverlässig. Auch wenn der Musikplayer im Hintergrund läuft, gibt es keine Beeinträchtigungen und über den Benachrichtigungsbereich lässt sich die Musiksoftware recht bequem aufrufen.Das Milestone bringt 170 Gramm auf die Waage und ist damit ein echtes Schwergewicht. Bei den Smartphone-Neuvorstellungen der jüngsten Vergangenheit wiegt nur Nokias N900 mehr, es kommt auf ein Gewicht von 180 Gramm. Zum Vergleich: Apples iPhone 3GS und Palms Pre sind mit jeweils 135 Gramm deutlich leichter als das Motorola-Gerät. Die Maße des Milestone entsprechen in etwa denen des iPhones, das Motorola-Smartphone ist mit 115,8 x 60 x 13,7 mm aber rund 1,5 mm dicker. Die Verarbeitung des Milestone vermittelt einen guten Eindruck, lediglich der recht locker sitzende Akkudeckel fiel negativ auf, denn beim normalen Umgang löste sich die Abdeckung leicht und fiel dann zu Boden.
Der interne Speicher von 512 MByte scheint zunächst recht üppig zu sein, aber davon stehen für den Nutzer lediglich 145 MByte zur Verfügung. Bei sehr vielen installierten Programmen kann der Speicher bald voll sein und dann lassen sich keine Programme mehr installieren. Erst mit einer späteren Android-Version soll das Problem angegangen werden. Dann werden sich Programme auch auf einer Speicherkarte installieren lassen.Asus Eee PC 1005PE ist wie andere Pine-Trail-Netbooks bereits im Handel erhältlich. Das von Asus für den Test zur Verfügung gestellte Modell kostet je nach Angebot rund 300 Euro.Die Leistungsunterschiede zwischen Diamondville- und Pineview-Atoms sind kaum der Rede wert. Viel interessanter beziehungsweise das einzig Interessante ist die Reduzierung der elektrischen Leistungsaufnahme. Eine Kombination von N450 und NM10 bringt die Pine-Trail-Plattform in die Nähe stromsparender Atoms der Z-Serie mit US15W, allerdings ohne den Nachteil der langsamen Grafik. Intels Grafikkern GMA 3150 in der CPU ist dem PowerVR-Kern (GMA 500) im US15W-Chip deutlich überlegen. Das heißt aber nicht, dass der GMA 3150 besonders schnell ist. Im Gegenteil, er gehört zu den langsamsten aktuell erhältlichen Grafikkernen.
Ableitend vom Asus Eee PC 1005PE lässt sich sagen: Wer jetzt ein Netbook kaufen will, der sollte zur neuen Plattform greifen und alte N270-basierte Netbooks im Regal liegen lassen. Das Mehr an Akkulaufzeit oder alternativ die Gewichtsersparnis sind es auf jeden Fall wert. Der Leistungszuwachs ist hingegen unerheblich. Netbooks, die auf die Kombination Z5xx und US15W setzen, haben ebenfalls in fast allen Fällen ihre Berechtigung verloren, es sei denn, es handelt sich um außergewöhnliche Netbookdesigns.Der Eee PC 1005PE ist ein sinnvolles Update der Eee-Familie und seine Akkulaufzeit überzeugt. Sechs bis sieben Stunden arbeiten ist ohne Einschränkungen möglich. Wer unterwegs ist und kein WLAN braucht, kann sogar mit längeren Zeiten rechnen.Sonst ist an dem Gerät nichts Besonderes auszumachen. Intels neue Plattform sorgt nicht für Leistungssteigerungen, wie der Anwender sie etwa beim Desktop und Notebook in den letzten Wochen erleben durfte. Wer bereits ein Netbook hat, für den lohnt sich der Wechsel nur, wenn das neue Modell abseits der Intel-Plattform Neues bietet. Die Geräte zeichnen sich auch weiterhin durch deutliche Kompromisse bei der Geschwindigkeit zugunsten der Portabilität und des Preises aus.
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