"Pluribus" wurde zunächst erprobt und trainiert, indem es "No Limit Texas Hold'em" gegen fünf Kopien von sich selbst spielte. Später ließen die Forscher die Software in zwei Varianten gegen Menschen antreten: In der ersten Variante spielte der Computer gegen fünf professionelle Poker-Cracks. In der zweiten Variante spielte ein Mensch gegen fünf virtuelle Spieler. In beiden Konstellationen setzte sich der Computer signifikant öfter durch. Unter den geschlagenen Poker-Profis waren unter anderem der Rekord-Titelträger der World Poker Tour, Darren Elias, und der sechsfache Turniersieger der World Series of Poker, Chris Ferguson.
Schauen sich die Profis die Strategien von "Pluribus" bald ab?
"Eine Partie mit sechs statt mit zwei Spielern zu spielen, erfordert grundlegende Veränderungen darin, wie die künstliche Intelligenz ihre Spielstrategie entwickelt", sagte Brown, der mittlerweile für Facebook arbeitet. "Von der Performance des Programms sind wir begeistert und wir denken, dass einige der Spielstrategien von Pluribus sogar das Spielverhalten der Profis ändern werden."
Die Entwicklung der KI hat sich in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder in spektakulären Wettkämpfen "Mensch gegen Computer" niedergeschlagen. Vor über 20 Jahren besiegte das Programm "Deep Blue" den früheren Schachweltmeister Garri Kasparow. Vor drei Jahren war eine Software erstmals beim traditionellen asiatischen Brettspiel Go überlegen. Und vor zwei Jahren dann siegten Computerprogramme für Poker-Partien mit nur zwei Spielern.
Wozu die Forschung in diesem Bereich noch dienen kann
Die KI-Forschungen mit Spielen wie Schach, Go oder Poker dienen letztlich auch der Entwicklung von kommerziell verwertbaren Algorithmen, etwa in der Entwicklung von Medikamenten oder der idealen Strategie bei der Versteigerung von Mobilfunklizenzen.
"Es ist natürlich eine schöne Umgebung, in der man leicht demonstrieren kann, dass man mit KI Fortschritte erzielt", sagte Andreas Hotho von der Universität Würzburg, der nicht an der Studie beteiligt war. Spiele seien letztlich aber eher ein Anwendungsgebiet von KI, die KI-Entwicklung laufe unabhängig von den sogenannten Games weiter. Bedeutend seien zum Beispiel die Verbesserung neuronaler Netze und des sogenannten Deep Learnings. Hierbei handelt es sich um Verfahren, bei denen Computer mithilfe von Algorithmen und großen Datenmengen das Lernen lernen.
"Die Arbeit ist solide und die Leistungen sind technisch sehr beeindruckend – vor allem, was die Rechenleistung und die Rechenzeit betrifft", sagte Andreas Holzinger vom Institut für Medizinische Informatik/Statistik an der Medizinischen Universität Graz über die Studie. "Aber es bringt wieder die Frage auf, ob "Künstliche Intelligenz" tatsächlich mit menschlicher Intelligenz überhaupt vergleichbar ist oder sein kann und ob es gut ist, überhaupt von "superhuman' zu sprechen. Menschliche Intelligenz hat vielfältige Qualitäten – eben nicht nur in einer eng begrenzten Aufgabenstellung."
Microsoft hat ein neues Update für Windows 10 veröffentlicht, das einige Fehler beheben soll und Sicherheitslücken schließt. Doch ein Feature macht immer noch Probleme.
Am Dienstag veröffentlichte Microsoft ein monatliches Update für Windows 10 und andere Produkte. Dabei behebt der Konzern laut eigenen Angaben einige Fehler und schließt knapp 80 Sicherheitslücken – darunter auch kritische.
Sandbox zeigt immer noch Fehlermeldung
Unter anderem behebt der neue Patch ein Darstellungsproblem bei Windows-Mixed-Reality-Headsets und einen Fehler mit BitLocker, eine Software für Festplattenverschlüsselung für Microsoft.
Dagegen nennt Microsoft immer noch ein Startproblem mit dem neuen Sandbox-Feature. Der tritt auf, wenn Nutzer die Sprache des Systems während des Updates auf Windows 10 1903 (Mai-Update) ändern. Auch können einige Nutzer mit VPN-Verbindung immer noch eine Fehlermeldung erhalten. Dieses Problem ist seit Anfang Juli bekannt. Mehr dazu lesen Sie hier.
Knapp 80 Sicherheitslücken geschlossen
Daneben hat Microsoft mit den aktuellen Patches knapp 80 Sicherheitslücken für verschiedene Produkte geschlossen. Darunter Windows Server, Windows 8.1 aber auch verschiedene Windows-10-Versionen wie Windows 10 1803 aber auch dem aktuellen Windows 10 1903. Eine Übersicht finden Sie auf der Seite von Microsoft.
Als eine Schwachstelle für Windows 10 1903 listet Microsoft CVE-2019-0865. Dabei handelt es sich um eine Lücke in der Verschlüsselungsbibliothek SymCrypt und betrifft hauptsächlich Windows Server. Angreifer können die Lücke ausnutzen, um Windows-Systeme abzuschalten.
Besonders gefährliche Lücke dabei
"heise online" nennt als eine besonders gefährliche Lücke CVE-2019-1113. Die Schwachstelle findet sich im sogenannten Net Framework: Angreifer können mit ihrer Hilfe einen beliebigen Code auf dem Rechner ausführen und im schlimmsten Fall den Computer übernehmen.
Auch die Lücke CVE-2019-0880 wurde geschlossen. Sie wird als schwer eingestuft und wurde bereits ausgenutzt. Die Schwachstelle findet sich in der Datei splwow64.exe und erlaubt Angreifern, sich höhere Rechte zu verschaffen. Die Lücke wurde durch einen Google-Mitarbeiter entdeckt und ist Microsoft seit März bekannt. Sie hätte ursprünglich schon im Juni behoben werden sollen. Da das nicht geschah, wurde sie damals öffentlich gemacht.
Wer seinen alten Laptop oder das Smartphone weggeben will, sollte vorher alle Daten löschen. Dabei gibt es einige Regeln zu beachten – ansonsten sind die Daten immer noch abgreifbar.
Die Verwertungsgesellschaft des Bundes (Vebeg) soll nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" über Ebay einen gebrauchten Bundeswehr-Laptop verkauft haben, auf dem sich noch vertrauliche, als Verschlusssache klassifizierte Informationen befanden. Der Käufer, ein oberbayerischer Förster, habe auf dem Gerät etwa die Bedienungsanleitung für den Raketenwerfer "Mars" entdeckt und den Fund dem Verteidigungsministerium gemeldet. Anscheinend sei die Festplatte vor dem Verkauf nicht gelöscht worden .
Wer nicht möchte, dass private Daten in die Hände von Unbekannten gelangen, sollte alle Daten auf alten Notebooks richtig löschen – ehe sie verkauft oder verschenkt werden.
So löschen Sie Festplatten richtig
Klassische Festplatten (HDD) mit rotierenden Speicherscheiben lassen sich mithilfe spezieller Programme wie etwa DBAN hinreichend sicher löschen, wenn man die HDD von der Software sieben Mal überschreiben lässt, erklärt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI).
Anders geht man bei modernen Festplatten mit Speicherchips (SSD) und bei Festplatten vor, die beide Technologien kombinieren (SSHD). Hier sollte der sogenannte Secure-Erase-Befehl ausgeführt werden, der eine auf der Festplatte hinterlegte Löschroutine anstößt, die auch defekte Speicherbereiche einschließt. Funktioniert das Anwenden von Secure Erase mit dem Verwaltungsprogramm des Festplattenherstellers nicht, empfiehlt das BSI als Alternative etwa das Programm Parted Magic .
Was Sie bei Smartphones oder Tablets tun müssen
Und wie verfährt man mit Smartphones oder Tablets , die abgegeben werden sollen? Die Geräte auf die Werkseinstellungen zurücksetzen, genügt jedenfalls nicht, um den Speicher sicher zu löschen, warnt das BSI. Damit keine Daten wiederhergestellt werden können, sollte in den Einstellungen des Mobilgerätes – falls noch nicht geschehen – die Datenverschlüsselung aktiviert werden. Danach führt ein Zurücksetzen des Smartphones oder Tablets dazu, dass keine Daten mehr ausgelesen werden können.