Die Erwärmung hält sich größtenteils in Grenzen. Allerdings messen wir während des Stresstests und bei der Durchführung des Witcher-3-Tests (das Spiel läuft 1 Stunde in Full-HD-Auflösung und maximalen Qualitätseinstellungen) Temperaturen um bzw. über 50 Grad Celsius an zwei Messpunkten. In beiden Szenarien fällt die Erwärmung nahezu identisch aus. Auf den Oberschenkeln sollte das Gerät nicht abgestellt werden. Im Leerlauf liegen die Temperaturen klar im grünen Bereich.
Die Stereolautsprecher des Pavilion 15 haben ihren Platz oberhalb der Tastatur hinter einer gelochten Abdeckung gefunden. Sie produzieren einen sehr ordentlichen Klang, dem auch längere Zeit zugehört werden kann. Allerdings fehlt es an Bass. Für ein besseres Klangerlebnis empfiehlt sich die Nutzung von Kopfhörern oder externen Lautsprechern.
Der Energiebedarf bewegt sich über den gesamten Lastbereich hinweg auf einem normalen Niveau für die hier verbaute Hardware. Im Leerlauf registrieren wir eine maximale Leistungsaufnahme von 12,5 Watt. Während unseres Stresstests steigt der Bedarf auf bis zu 191,5 Watt. Im Gaming-Betrieb fällt der Bedarf niedriger aus. So messen wir während der Durchführung unseres Witcher-3-Tests eine Leistungsaufnahme von etwa 121 Watt. Die Nennleistung des Netzteils beträgt 200 Watt.
Das Gaming Pavilion 15 bringt es in unserem praxisnahen WLAN-Test auf eine Laufzeit von 4:50 h. Wir simulieren hier mittels eines Skripts die Belastung beim Aufruf von Webseiten. Das Profil "Ausbalanciert" ist aktiv und die Displayhelligkeit wird auf etwa 150 cd/m² geregelt. Unseren Videotest beendet der 15,6-Zöller nach 5:17 h. Hierbei lassen wir den Kurzfilm Big Buck Bunny (H.264-Kodierung, 1.920 x 1.080 Pixel) in einer Dauerschleife laufen. Das Profil "Energiesparmodus" ist aktiv, das Funkmodul ist deaktiviert und die Displayhelligkeit wird auf 150 cd/m² gesenkt.
Alles in allem können die Akkulaufzeiten keine Begeisterung auslösen, gehen für ein Gaming-Notebook aber in Ordnung. Nichtsdestotrotz hätten wir erwartet, dass das Notebook noch etwas mehr Laufzeit aus dem 52,5-Wh-Akku herausholt.Das HP Gaming Pavilion 15 macht, was es machen soll: Es bringt alle aktuellen Spiele flüssig auf den matten Bildschirm. Core-i7-9750H-Prozessor und GeForce-GTX-1660-Ti-Max-Q-GPU machen es möglich. Positiv: Das Notebook erzeugt über den gesamten Lastbereich hinweg nicht übermäßig viel Lärm - das gilt auch für den Gaming-Betrieb.
Eine schnelle NVMe-SSD sorgt für ein flink und flüssig laufendes System. Auch wenn die SSD insgesamt nur eine Kapazität von 256 GB zu bieten hat, mangelt es dem Notebook nicht an Speicherplatz. Es steckt zusätzlich eine 1-TB-Festplatte in dem Rechner. Beide Speichermedien können getauscht werden. Das würde eine Öffnung des Gehäuses erfordern.
Um ein Laufzeitwunder handelt es beim Pavilion nicht. Die Akkulaufzeiten fallen für ein Gaming-Notebook ganz ordentlich aus. Die Chiclet-Tastatur hat sich als alltagstauglich erwiesen. Gut: Eine Beleuchtung ist vorhanden. Das Gerät bietet grundsätzlich ein rundes Schnittstellenangebot. Allerdings vermissen wir einen Thunderbolt-3-Steckplatz. Leider gewährt HP dem Rechner nur eine einjährige Garantie - zu wenig für ein 1.400-Euro-Notebook.
AMD sorgt weiterhin für spannende Zeiten: Mit den neuen Ryzen-3000-APUs hat sich erstmals seit Jahren ein AMD-Notebook an die Spitze unserer Bestenlisten geschwungen. Und das scheint kein Einzelfall zu bleiben, denn das Unternehmen setzt auf alte Stärken, während es Schwächen ausbügelt. Aber Intel schläft nicht.
Der letzte Vergleich der CPU-Riesen im Mobilsegment ist noch gar nicht so lange her: 2018 haben wir AMDs Mobile Ryzen gegen Intels Kaby-Lake-Refresh antreten lassen, mit eindeutigem Ergebnis: Ryzen bietet zwar durchaus Performance, die Intel schlägt, aber hat dabei quasi geschummelt. Denn die "mobilen" Prozessoren saugten so schnell Strom aus dem Akku oder pumpten Gewicht und Format der Notebooks dermaßen auf, dass es sich eher um Desktop-Rechner mit angetackertem Bildschirm handelte. Ganz klar: Die Prozessoren waren am Markt vorbei entwickelt. Das zeigte sich auch im Handel, denn wer einen AMD-Laptop suchte, musste dafür die Lupe zur Hand nehmen. Intel konnte weiterhin auf ihrem Monopol hocken, gemütlich den technologischen Vorsprung ausbauen und fleißig das Geld zählen.
Das war insofern ernüchternd, als dass AMD mit den Desktop-CPUs gigantische Fortschritte gemacht und in der zweiten Generation mit Zen+-Architektur Intel rechts überholen konnte (Ryzen 7 2700X im Test). Die Prozessoren konnten nicht nur mit Core i7 & Co. auf Augenhöhe boxen, sondern haben sie regelmäßig geschlagen – bei geringeren Preisen und guter Effizienz. Gerade diese Effizienz hat Hoffnung darauf gemacht, dass AMD nun auch ins Notebooksegment einbricht und dort den Markt ordentlich aufwirbelt, was natürlich den Kunden und Kundinnen zugute kommt. Ohne Konkurrenz kriegt schließlich niemand die besten Preise – außer der Marktbeherrscher.
Das alles scheint nun rasant Vergangenheit zu werden: Die Ryzen-3000-Serie mit Zen-2-Architektur ist gerade dabei, Intel in allen Kategorien vernichtend zu schlagen (alle CPUs im Test). Teil der Rechnung ist AMDs unerwartete Überholung bei der Fertigungstechnik. Denn während das Unternehmen dieses Jahr schon mit einer Strukturbreite von 7 Nanometern an den Start ging, kommen Intels Desktop-Prozessoren vermutlich frühstens 2020 auf den Markt – mit 10 Nanometern. Diese ist zwar kein definitives Benchmark für die Güte einer CPU, bietet aber Potenzial – entweder für mehr Transistoren auf gleicher Chipfläche oder gleich viele Transistoren auf kleinerer Chipfläche. Die erste Variante steigert die Leistung, die zweite die Effizienz, was gerade Mobilgeräten zugute kommt.
Und da kommen die neuen Ryzen-Mobilprozessoren ins Spiel – und gleich mit einem Paukenschlag. Ein Notebook hat sich beispielsweise sofort an die Spitze unserer Bestenliste der Geräte bis 500 Euro gesetzt. Das HP-Notebook bot zum Testzeitpunkt in seiner Sparte nicht nur die beste Leistung, sondern war puncto Mobilität immerhin befriedigend und nicht mehr grottenschlecht. Außerdem war das HP 15-db1002ng (siehe Video oben) mit rund 450 Euro spitzenmäßig bepreist. (Anmerkung: Inzwischen ist das Modell, vermutlich wegen erhöhter Nachfrage, 100 Euro teurer geworden und steht nun in unserer Bestenliste ab 500 Euro).